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Antworten von Die Tierschutzpartei

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

Wir möchten die Lebensqualität für alle Lebewesen steigern. Dazu gehört der Schutz von Gesundheit,- Umwelt und Klima und die Stärkung eines sozialen Miteinanders. 
Wir möchten ein baierrefreies und soziales Ulm, mit vielen schönen kostenlosen Begegnungsstätten und Kulturangeboten.  Mehr öffentliche Spiel- und Sportplätze die auch sicher und sauber sind. Eine Herzensangelegenheit ist es, dass wir Rollstuhl gerechte Spielplätze in Ulm etablieren.
Wir müssen Ulm auf die Extremwetterereignisse wie Hitze und Starkregen vorbereiten, damit die Innenstadt im Sommer nicht zur Todeszone wird. Dazu müssen wir die Stadt teilweise entsiegeln, begrünen und Ulm zur Schwammstadt mit einem funktionierenden Hochwasserkonzept machen. Diese Maßnamen sollten so gestaltet werden, dass sie dem massiven Artensterben entgegen wirken und der Natur und ihren Lebewesen mehr Lebensraum bietet. 
 

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Fachkräfte sollten mehr Gehalt bekommen um diese wichtige Berufsgruppe attraktiver zu gestalten. Des Weitern sollten Quereinsteiger ausgebildet werden und Patenschaften mit Menschen angestrebt werden, welche z.B. durch den Renteneintritt Zeit haben und bereit sind für Notfälle als Zeitüberbrückung einzuspringen. Hier sollte natürlich Vertrauensverhältnisse langsam aufgebaut werden. 

 

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Durch Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Integration, ist es eine Aufgabe des Staates, der Länder und Kommunen, dafür zu sorgen, dass Kinder durch die Betreuung in Kitas integriert werden und die Vereinbarung von Familie und Beruf gelingen kann. Daher streben wir an, die Kitagebühren entfallen zu lassen und auf eine freiwillige Spende zu verwiesen.

 

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Für die Rahmenbedingungen benötigt es höhere Gehälter, mehr Personal, Patenschaften, mehr Kita und Kindergartengruppen mit späterem Beginn. Dass wir alle um 7 Uhr anfangen zu arbeiten war einmal. Deshalb gerne auch Gruppen mit Betreuungszeiten von 9:00 Uhr bis 16 Uhr (als Beispiel). 
Inhaltlich möchten wir, dass die Kinder mit allen Sinnen das Leben in einem geschützten Rahmen genießen und erleben können, wir ihnen Achtsamkeit, Toleranz und Mitgefühl als Werte mitgeben und viel Raum für die persönliche Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit schaffen. Naturerlebnisse und täglich mit gesundem und nachhaltigen Essen versorgst zu werden, erachten wir für sehr wichtig. 

 

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Gebühren abschaffen, Vorurteile aktiv in Schulungen abbauen, Barrierefreiheitfördern, Sprachentwicklung durch Vorlesen, Kindergartengruppen für spätere Bring- und Hol-Zeiten, gesunde Mahlzeiten (bio, regional und am besten vegan damit es alle essen können, und das Klima und die Tiere nicht darunter leiden). Den Kindern Achtsamkeit, Toleranz und Mitgefühl als Werte mitgeben. 
Ausreichend Bewegung und Entspannung sowie die Verbindung und Begeisterung zu unserer Natur schaffen z.B. durch Kinderyoga/ Bewegungsspiele/ Fantasiereisen und Naturerlebnisse. 


Da ich selbst Mutter bin, weiß ich wie wichtig es ist, das Kind in guten Händen betreut zu wissen. Wir vertrauen den Kitas täglich unsere Kinder an und damit das wertvollste in unserem Leben. Kita, Kindergarten und die Schule prägen diese kleinen Menschen und prägen damit auch unsere Gesellschaft und die Welt von morgen. 

 

Sollten sie sich weiter über Die Tierschutzpartei Ulm informieren wollen, finden sie hier Links zu den Social Media Auftritten.

 

www.tierschutzpartei.de

 

Dies sind externe Links zu Inhalten der Kandidaten. Der GEB ist nicht für deren Inhalte verantwortlich.

Antworten von Die LINKE

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

Unser wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm ist die Chancengerechtigkeit für alle Kinder. Es ist entscheidend, dass jedes Kind unabhängig von seiner sozialen Herkunft die gleichen Bildungs- und Entwicklungschancen erhält. Kein Kind darf zurückgelassen werden.

Darüber hinaus ist es wichtig, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, das bedeutet vor allem ausreichend, qualitativ gut ausgestattete Kinderbetreuungsplätze. Investitionen in Bildung, sind Investitionen in die Zukunft.Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Schaffung von günstigem Wohnraum für Familien. Bezahlbarer Wohnraum ist eine Grundvoraussetzung dafür, dass Familien gut leben können und nicht durch hohe Mieten oder Wohnungsnot belastet werden.

Zudem ist eine kinderfreundliche Stadtgestaltung entscheidend. Spielplätze, Grünflächen, sichere Schulwege und ein vielfältiges Freizeitangebot tragen dazu bei, dass Kinder sich in ihrer Stadt wohl fühlen und sich frei entfalten können.

 

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Der Schlüssel für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie liegt bei verlässlichen Betreuungszeiten. Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern, ist es entscheidend, diese sicherzustellen. Dafür benötigen wir ausreichend qualifiziertes Personal, da Abstriche an Qualität und Betreuungszeiten nicht akzeptabel sind und Familien belasten.

Unsere Vorschläge umfassen:

1. Wertschätzung der wichtigen Arbeit von Erzieher*innen durch gute Arbeitsbedingungen und attraktive Bezahlung;

2. Nutzung aller Zugangswege zum Beruf mit hochwertiger Ausbildung und Qualifizierungsmöglichkeiten;

3. Unterstützung bei der Wohnungssuche, um auch für Bewerberinnen von außerhalb attraktiv zu sein.

Zur besseren Organisation der Arbeitsabläufe schlagen wir die Einführung multiprofessioneller Teams vor, bestehend aus Erzieher*innen, Sozialarbeiter*innen und Verwaltungspersonal. Die Implementierung eines träger übergreifenden Tools zur Unterstützung bei Ausfällen von Erzieherinnen und für Randzeiten, unter Einbeziehung von Tagespflegepersonen, sowie flexible Betreuungsbausteine könnten ebenfalls hilfreich sein.

 

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Die frühkindliche Erziehung ist genauso wichtig wie Schule und Universität und sollte unserer Überzeugung nach kostenfrei sein, um jedem Kind gleiche Chancen zu bieten. Gemeinsam mit meiner Fraktion (SPD) haben wir den Einstieg in die Kostenfreiheit beantragt, konnten jedoch keine Mehrheit gewinnen. Es ist positiv zu erwähnen, dass der Besuch der Kita für Lobbycardinhaber*innen bereits kostenfrei ist, auch die soziale Staffelung der Beiträge ist ein richtiger Ansatz. In Ulm sind die Kita-Gebühren aber leider insgesamt sehr hoch und intransparent, was von vielen Eltern kritisiert wird. Das heißt, Wir müssen uns weiterhin mit Fragen zur Beitragsgerechtigkeit und Transparenz auseinandersetzen. Auch die Anmeldung der Kinder muss für Eltern einfacher und transparenter gestaltet werden. Es ist gut, dass das Kita-Online-Portal wieder auf der Agenda steht, die Umsetzung muss oberste Priorität haben.

 

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm ist gut, da die Stadt Ulm in die Qualifizierung der Mitarbeiterinnen aller Träger investiert und ein hochwertiges Programm anbietet. Besonders lobenswert ist das Angebot der Ausbildung zur Inklusionsfachkraft in Kitas und Fachkraft für den U3-Bereich, da diese dringend benötigt werden. Die Qualität in der Tagespflege wurde ebenfalls durch zusätzliche Unterrichtseinheiten gestärkt. Eine hohe Qualität sicherzustellen ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder.

Allerdings leidet die Qualität unter der Personalsituation und Krankheitsausfällen bei den Erzieherinnen, da dann der Betreuungsschlüssel nicht eingehalten werden kann. Es ist wichtig,der mentalen Gesundheit der Erzieher*innen, besondere Beachtung zu schenken.

Engmaschige Supervisionen, Angebote zur mentalen Gesundheit und frühzeitige Burnout-Prophylaxe könnten hier helfen. Da Erziehungsarbeit die gesamte Familie betrifft, sind Familienzentren von besonderer Bedeutung.

 

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Die Kindertagesstätte ist der Ort, an dem Chancengleichheit in der Bildung beginnt. Kein Kind sollte aufgrund seiner Herkunft, Religion, Hautfarbe oder Kultur ausgegrenzt werden. Ein diverser Ansatz in der Erziehung ist unerlässlich. Es ist erfreulich, dass die ersten Absolventinnen der Fachausbildung zur Inklusionsfachkraft in Kitas nun ihre Arbeit aufnehmen, da wir sie dringend benötigen. Sprache ist der Schlüssel zur Welt – in den Sprach-Kitas, die am Bundesprogramm teilgenommen haben, wurde hervorragende Arbeit geleistet. Das Programm wird nun in die Trägerschaft des Landes übergehen, und wir hoffen auf einen nahtlosen Übergang. Wir benötigen mehr Sprach-Kitas in Ulm und nicht weniger. Die kulturelle Bildung beginnt für alle Kinder bereits in der Kita, und dieser Weg muss weiterverfolgt werden. Auch die Demokratieerziehung startet in der Kita, und die frühzeitige Beteiligung der Kinder an Entscheidungen sollte selbstverständlich sein. Eltern sollten als gleichberechtigte Partner betrachtet werden, dabei kommt den Familienzentren eine besondere bedeutung zu. Für migrantische Eltern stehen beim Bildungsbüro multikulturelle Elternmentor*innen zur Verfügung.

 

Sollten sie sich weiter über Die Linke Ulm informieren wollen, finden sie hier Links zu den Social Media Auftritten.

 

 

 

Dies sind externe Links zu Inhalten der Kandidaten. Der GEB ist nicht für deren Inhalte verantwortlich.

Antworten der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

  • Verbesserung der Betreuungsangebote: Der Ausbau von Kindertagesstätten ist zentral, um ausreichend Betreuungsplätze zu schaffen und die Qualität der Betreuung zu sichern. Dazu gehört auch, dem Fachkräftemangel durch attraktive Arbeitsbedingungen und Ausbildungsprogramme entgegenzuwirken.
  • Familien finanziell entlasten: Wir streben die Gebührenfreiheit für Bildung und Betreuung an, um Familien finanziell zu entlasten und die Chancengleichheit zu fördern. Damit soll auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden.
  • Förderung der Chancengleichheit: Maßnahmen zur Sicherung der Chancengleichheit, damit alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen und finanziellen Herkunft gleiche Entwicklungs- und Bildungschancen haben, und Förderung der Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

  • Attraktivere Arbeitsbedingungen: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und marktgerechte Zusatzleistungen für städtische Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich​​​​.
  • Ausbau der Ausbildungskapazitäten: Förderung und Unterstützung von Ausbildungsprogrammen für Erzieherinnen und Erzieher, um den Nachwuchs zu sichern​​.
  • Betriebskindergärten: Ausbau des Angebots an Betriebskindergärten für die Beschäftigten der Stadt Ulm, um Eltern die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder in der Nähe des Arbeitsplatzes betreuen zu lassen​​.
  • Unterstützung für Alleinerziehende: Spezielle Programme zur Unterstützung von Alleinerziehenden, um deren besonderen Herausforderungen zu begegnen und ihnen den Zugang zu Betreuungsangeboten zu erleichtern​​.
  • Gebühren: Die finanzielle Belastung der Eltern durch Kita-Gebühren muss reduziert und perspektivisch abgeschafft werden, um ein gerechteres und unterstützendes Umfeld für alle Familien zu schaffen.

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

  • Gebührenfreiheit für Bildung und Betreuung: Wir streben langfristig die Gebührenfreiheit für Bildung und Betreuung an, um Familien finanziell zu entlasten und allen Kindern unabhängig vom Einkommen der Eltern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen​​​​​​. Wir sehen die Notwendigkeit der Unterstützung durch das Land, um die finanziellen Mittel für die Abschaffung der Kita-Gebühren bereitzustellen.
  • Rückerstattung oder Anpassung: Für den Fall, dass Betreuungszeiten aufgrund von Fachkräftemangel oder aus anderen Gründen ausfallen, halten wir eine Rückerstattung der Elternbeiträge oder eine Anpassung der Gebühren für den betroffenen Zeitraum für eine gerechte Lösung.

  

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

  • Guter Betreuungsschlüssel: Sicherstellung eines guten Betreuungsschlüssels, um eine individuelle und qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten​​​​.
  • Pädagogische Konzepte: Entwicklung und Umsetzung moderner pädagogischer Konzepte, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen und ihre Entwicklung bestmöglich fördern​​​​.
  • Attraktive Arbeitsbedingungen: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und marktgerechte Zusatzleistungen für die Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsbereich, um den Beruf attraktiver zu machen und Fachkräfte zu halten​​​​.
  • Flexible Betreuungszeiten: Einführung und Förderung flexibler Betreuungszeiten, die den Bedürfnissen der Eltern entsprechen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen​​.
  • Gebührenfreiheit: Langfristiges Ziel der Gebührenfreiheit für die Betreuung, um alle Familien zu entlasten und gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen​​​​​​.
  • Kita-Navigator: Vereinfachte und zentrale Anmeldung für Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen, und Transparenz über freie Plätze, damit Eltern eine transparenten Überblick über freie Betreuungsplätze und Informationen über die pädagogischen Konzepte der verschiedenen Einrichtungen erhalten.
  • Wohnortnahe Betreuungsplätze.

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

  • Inklusive Betreuung: Förderung der Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und Sicherstellung, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, die bestmögliche Betreuung und Förderung erhalten​​​​.
  • Chancengleichheit: Maßnahmen zur Sicherung der Chancengleichheit, damit alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen oder finanziellen Herkunft gleiche Entwicklungs- und Bildungschancen haben​​​​.
  • Gebührenfreiheit: Ziel ist die Gebührenfreiheit der Betreuung, um alle Familien zu entlasten und gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen
 

Antworten der Freie Wähler Fraktionsgemeinschaft Ulm

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre und Jahrzehnte haben die möglichst reibungslose Vereinbarkeit von Familie, Beruf und ggf. auch Pflege immer bedeutsamer gemacht. Sie liegt sowohl im individuellen Interesse der meisten Familien als auch im Interesse der Gesamtgesellschaft. Diese Vereinbarkeit zu ermöglichen, gehört neben der Schaffung von Wohnraum zu unseren wichtigsten Anliegen für Familien und Kinder. Wir unterstützen daher nachdrücklich den Ausbau von Kitas und Schulen. Ein quantitativ und qualitativ sehr gutes Angebot an Bildung und Betreuung in diesen Einrichtungen für alle unsere Kinder und Jugendlichen besitzt für uns besonders hohe Priorität. Es führt nicht nur zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern bietet neben dem Elternhaus die zentrale Voraussetzung für private und berufliche Chancen im ganzen Leben, sozialen Aufstieg, Integration und Chancengerechtigkeit. Für Kinder aus bildungsfernen und benachteiligten Familien gilt dies in besonderem Maße.

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Da die Kürzung der Betreuungszeiten in den Kitas direkt mit dem Mangel an pädagogischen Fachkräften zusammenhängt, sehen wir in Maßnahmen gegen diesen Mangel die sinnvollste Lösung. Wir unterstützen die möglichen Verbesserungen bei der Personalgewinnung und Personalbindung in Kitas sowie bei der Entlastung der Erzieher*innen von nicht pädagogischen Aufgaben wie Küchen- und Bürotätigkeiten. In der Personalgewinnung sehen wir vor allem Chancen durch Qualifizierung und Ausbildung von Angehörigen anderer Berufe sowie durch Studiengänge wie den der Kindheitspädagogik.

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Die Diskussion um die Elternbeiträge ist uns gut bekannt. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass die Erhebung von Gebühren in der derzeit gültigen Form für den Haushalt der Stadt Ulm notwendig ist. Im Jahr 2022 führten die Elterngebühren in städtischen Kitas lediglich zu einer Kostendeckung von 10 %, im Ansatz für 2024 von 8,4 % (lt. Haushaltsplan der Stadt Ulm 2024), während vom Land ein deutlich höherer Kostendeckungsgrad empfohlen wird. Auch die einkommensabhängige Staffelung wird von uns befürwortet. Ca. 25 % der Kinder besuchen die Kita kostenfrei, da für Lobbycardempfänger und kinderreiche Familien keine Kitagebühren erhoben werden. Aus Kostengründen muss damit kein Kind auf einen Kitaplatz verzichten. Sollte auf Landesebene beschlossen werden, den Kitabesuch verpflichtend zu machen und die Elternbeiträge bei Ausgleich an die Kommunen abzuschaffen, so würden wir das sehr begrüßen.

  

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Um die Entwicklung unserer Kinder, die immer mehr Zeit in öffentlichen Einrichtungen und immer weniger in ihren Familien verbringen, optimal betreuen und fördern zu können, ist eine sehr hohe Qualität der Kindertagesbetreuung notwendig und sie ist uns außerordentlich wichtig.

Die Stadt Ulm bietet in jedem Jahr erneut ein umfassendes, pädagogisches Fortbildungsprogramm mit einer großen Themenvielfalt und hoher fachlicher Expertise an, dass allen Erzieher*innen offensteht und von vielen genutzt wird. Dies führt dazu, dass Kenntnisse vertieft und neue Erkenntnisse und Entwicklungen in die Kitateams getragen werden. All das trägt wesentlich zur Qualität der täglichen Arbeit mit den Kindern bei.

Diese Form der laufenden Fortbildung zu unterstützen und weiterzuentwickeln, ist uns ein großes Anliegen, ebenso der Kinderschutz. Ganz besonders wichtig im Rahmen der Kita-Qualität ist für uns die Förderung der Sprache, da Sprache Schlüsselqualifikation und Voraussetzung für den gesamten Bildungsweg darstellt. Ganz besondere Bedeutung hat die Sprachförderung für Kinder, die in spracharmer Umgebung aufwachsen sowie für Kinder mit internationalen Wurzeln, die mehrsprachig aufwachsen und deren Anteil in Ulm bei ca. 65 Prozent liegt. Außer der ganzheitlichen, alltagsintegrierten Sprachförderung, die seit mehr als 20 Jahren alle Prozesse im Kita-Alltag begleitet, werden verschiedene Sprachförderprogramme eingesetzt, von denen besonders das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ (aktuell durch Landesmittel fortgesetzt) sich als sehr wirksam erwiesen hat. Dieses Sprachprogramm in Ulm weiterzuführen, selbst wenn auch das Land aus der Förderung aussteigen sollte, werden wir mit Nachdruck fordern.

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Die in der Fragestellung genannten Ziele sind nach unserer Meinung und Erfahrung bereits jetzt selbstverständlich im Alltag der Kitas verankert und die Maßnahmen, nach denen Sie fragen, werden von den Erzieher*innen schon laufend angewandt. Das Thema einer inklusiven Kultur ist nicht neu für die Kindertageseinrichtungen in Ulm. So erschien 2015 ein trägerübergreifender Leitfaden mit dem Titel „Qualität- Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit“ mit „Qualitätskriterien für Kitas unter besonderer Berücksichtigung einer Inklusion und Diversität beachtenden Entwicklungsbegleitung“ als Resultat einer schon länger dauernden Beschäftigung mit dieser Aufgabe. Spätestens damit fand die Thematik Eingang in die Eirichtungen und ihre Arbeit. Auch im oben beschriebenen Fortbildungsprogramm finden sich immer wieder, so auch im aktuellen, Fortbildungen zu den unterschiedlichen Aspekten der Vielfalt und Inklusion.