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Antworten des Bündnis für Lebenswerte Ortschaften

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

Kinderbetreuung - Eine vielfältige und verlässliche Kinderbetreuung ist unerlässlich. Kinderbetreuungsangebote müssen ausreichend vor Ort bereitgestellt werden. Daher möchten wir dafür sorgen, dass in jeder Ortschaft und Stadtteil möglichst viele Betreuungsstufen angeboten werden. Kindergärten und Kindertagesstätten müssen Einrichtungen sein, in denen sich unsere Kinder gerne aufhalten. Um dies sicherzustellen, möchten wir uns für die Sanierung alter Betreuungseinrichtungen einsetzen. 

 

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Frühkindliche Bildung -  Die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung steht und fällt in Kindertageseinrichtungen mit den Menschen, denen Kinder dort begegnen. Wir unterstützen es, dass das pädagogischen Personal kontinuierlich weiterentwickelt werden muss. Weiterhin muss die Ausbauoffensive bei Einrichtungen der Stadt Ulm sowie freien Trägern durchgehend weitergeführt werden.

 

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Anpassung Gebührentabelle - Gute Kinderbetreuung muss für alle Familien unabhängig von ihrem Einkommen ermöglicht werden. Wir fordern daher eine Senkung der Kinderbetreuungsgebühren, gestaffelt nach Einkommen, bis zur völligen Beitragsfreiheit bei den niedrigen Einkommen

 

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Kitaportal erweitern - Das Kitaportal soll es Eltern ermöglichen, den richtigen Betreuungsplatz sowie die richtigen Rahmenbedingungen (bedarfsgerechte Öffnungszeiten, Krippe, Kindergarten etc.) für ihre Kinder zu finden. Das bestehende Portal halten wir jedoch für nicht transparent und verständlich genug gestaltet. Deshalb möchten wir uns dafür einsetzen, dass das bestehende Kitaportal genauer über die Anmeldesituation informiert und schneller zu einem Platz in Krippe, Kita und Tagespflege führt. Eltern und Trägern muss es innerhalb dieses Portals ermöglicht werden, „zueinander zu finden“ – zuverlässig, einfach und barrierefrei

 

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Echte Bildungsgerechtigkeit schaffen - Wir möchten unsere Kindertageseinrichtungen dabei unterstützen und fördern, ihre individuellen Stärken im Bereich der Förderung und Betreuung der Kinder auf- und auszubauen. Die kommunale Zuständigkeit für die Gebäude muss genutzt werden, um den Standard der Ausstattung hochzuhalten und voranzutreiben. Wir machen uns stark für die Ausstattung und den weiteren Ausbau von Kindertagesstätten um damit auch Barrierefreiheit sowie Inklusion zu ermöglichen.

 
 
Webseite:  www.blo-ulm.de

 
 

Antworten der Freien Demokratische Partei (FDP)

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

Bürger sollen die Möglichkeit haben, ihre beruflichen Verpflichtungen mit ihren familiären Aufgaben in Einklang zu bringen. Ein qualitativ hochwertiger Betreuungsplatz für Kinder ist ein wichtiger Baustein für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und einen erfolgreichen Start der Kinder in der Schule.

 

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Wir Freie Demokraten sehen die Kindertagespflege gleichwertig neben den institutionellen Kinderbetreuungsangeboten. Eine vielfältige Betreuungslandschaft mit öffentlichen, betrieblichen und privaten Kindertagesstätten sehen wir als Bereicherung für die Kommunen. Dem Mangel an Personal kann mit einem guten Angebot für die Beschäftigten (z.B. Weiterbildungsangebote) begegnet werden.

 

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Die Gebühren sind in Ulm sehr stark sozial gestaffelt. Während für viele Eltern die Gebühren sehr gering sind, müssen manche Eltern extrem hohe Gebühren zahlen. Hier wird vor allem mit falschen Pauschalen für die Berechnung des Netto-Einkommens gearbeitet. Wir haben wiederholt angeregt, diese starke Gebührenspreizung zu überdenken, dies wurde aber von den anderen Fraktionen nicht unterstützt.

Alle Parteien in Ulm haben verlautbaren lassen, dass das Land für kostenlose Betreuung zumindest im letzten KiTa-Jahr sorgen solle, aber keine Landesregierung hat das bisher ernsthaft in Erwägung gezogen. Die Gebühren der Eltern decken nur knapp 20% der tatsächlichen Betreuungskosten. Die Stadt kann auf diese Einnahmen nicht verzichten, sonst müsste das Angebot in Ulm deutlich eingeschränkt werden. Wir werden uns auch weiter für eine gerechtere Gestaltung der Gebühren einsetzen, die die tatsächlichen Einkommensverhältnisse stärker berücksichtigt.

Wir setzen uns zudem für eine anhaltende Förderung flexiblerer Öffnungszeiten ein, sowie eine Unterstützung von Tageseltern, ohne sie durch übermäßige Bürokratie zu behindern. Dazu sind Betreuungsmodelle so flexibel zu gestalten, dass zum einen der Betreuungsbedarf der Familien, zum anderen die verfügbaren Kapazitäten ausgeschöpft werden. Her können vor allem für die Nachmittgaszeiten Platz-Sharing-Modelle eine Lösung sein.

 

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu gewährleisten, ist darüber hinaus darauf zu achten, dass Ganztageseinrichtungen eine ergänzende Betreuung in Randzeiten anbieten. Dabei ist wichtig, dass die übliche Arbeitszeit plus Fahrtzeit durch die Betreuung abgedeckt ist.

Flexiblere Betreuungsmodelle sollten angeboten werden, um unter anderem Menschen in Schichtarbeitsmodellen und Teilzeit zu unterstützen.

Eine Digitalisierung und Automatisierung der kommunalen Bedarfsplanung für Betreuungsplätze ist notwendig, um eine frühzeitige Planungssicherheit bei Trägern und Familien gewährleisten zu können.

Wir wollen mehr Transparenz bezüglich der Platzvergaberichtlinien sowie der Rückmeldung (Zusage bzw. Absage) mindestens 3 Monate vor dem gewünschten Betreeungsstart. Bei einer Absage sollen Alternativen gemäß den Betreuungsanforderungen der Familien aufgeführt werden.

Fort - und Weiterbildungsmaßnahmen für Erzieherinnen und Erzieher sind anzubieten, um den Beruf weiter attraktiv zu halten und erfolgreich Personal gewinnen zu können.

 

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Wichtig ist Förderung von Bildungsprogrammen, die Eigenverantwortung und Selbstständigkeit stärken und dass jedes Kind die Unterstützung bekommt, die es braucht. Dabei sollten die KiTas ermutigt werden, neue Wege zu gehen um eine Spiel- und Lernumgebung zu schaffen, in der sich jeder willkommen fühlt. Die Vermittlung von Toleranz und der Umgang mit verschiedenen Kulturen sind eine wichtige Aufgabe der KiTas.

Ganz wichtig ist die Sprachförderung, denn sie ist der Schlüssel für einen erfolgreichen und chancengerechten Bildungsweg. Die Eltern sind dabei frühzeitig einzubinden, denn ohne Unterstützung der Eltern geht es nicht.

 
 
 
 

Antworten der Klimaliste Ulm

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

 
Eine Gesellschaft, die an eine gute Zukunft denkt, muss die Interessen von Familien und Kindern besonders berücksichtigen. Die Sicherung eines guten, gesunden und schönen Lebens für alle Menschen in Ulm unter Beachtung der planetaren Grenzen zieht sich als Leitfaden durch das Programm der Klimaliste. Dabei gibt es nicht das eine überragende Anliegen, sondern ein komplexes Netz von innovativen Lösungsansätzen, die das Leben in Ulm besser machen. Kindertagesstätten und Horte sollen Orte des spielerischen Erlebens und Lernens, insbesondere von Natur- und  Sozialkompetenz, sein. In den Schulen sollen Fach-, Methoden- und Persönlichkeitskompetenz folgen. Wir möchten Kindern und auch Erwachsenen eine freie Entwicklung ermöglichen - unabhängig von sozialem Stand und Herkunftsland.
 
 

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Der Fachkräftemangel im Bildungsbereich ist ein gravierendes Problem. Ein Baustein zu dessen Lösung ist, den Beruf des Erziehers und der Erzieherin attraktiver zu machen durch bessere Bezahlung, verträgliche Arbeitszeiten und höhere Wertschätzung. Qualitativ hochwertige Kindertagesstätten und Bildungseinrichtungen sind uns wichtiger als die Finanzierung eines Fußballstadions.

 

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Wir möchten daran festhalten, dass die Elternbeiträge nach sozialen Kriterien gestaffelt sind, so dass sich jede Familie den Besuch einer Kita leisten kann. Wir streben an transparent darüber zu berichten, welche Leistungen aus den Elternbeiträgen und welche aus kommunalen Geldern im Sinne des Gemeinwohls geleistet werden. Für den Fall umfangreicher Ausfälle von Betreuungszeiten sollte gemeinsam mit den Eltern über eine Verrechnung der Elternbeiträge in den Folgemonaten nachgedacht werden.

 

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Ausreichend Zeit für pädagogische Arbeit ist eine grundlegende Voraussetzung für gelingende Bildung. Wir möchten einen runden Tisch "Kompetenzstärkung / Bürokratieabbau" etablieren, um konkrete Maßnahmen für die Stärkung der pädagogischen Arbeit zu entwickeln und umzusetzen. Gemeinsam mit den Eltern und Einrichtungen möchten wir den Ergebnissen der Hirnforschung folgen und auf den Einsatz digitaler Endgeräte von der Krippe bis zur Grundschule verzichten. Wir streben eine einheitliche elterliche Selbstverpflichtung zur Smartphonefreiheit bis zur 5. Klasse an. In den höheren Klassen soll vor allem der kritische Umgang mit digitalen Medien und der zielgerichtete Einsatz von Technologien gefördert werden.  Die physische und psychische Gesundheit der Kinder sollte stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Dazu gehört einerseits gesundes, biologisches und regionales Essen, andererseits wollen wir Programme einführen, die Kinder dabei unterstützen, mit Stress und Unsicherheit besser umzugehen.

 

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Jedes Kind muss gesehen und wertgeschätzt werden. Die zentrale Grundlage dazu ist, dass Erzieher*innen ausreichend Zeit für pädagogische Arbeit haben, um konkrete Förderbedarfe zu erkennen. Darauf aufbauend setzen wir uns dafür ein, dass es für alle Kinder mit Förderbedarf auch niederschwellige Förderprogramme geben soll. Ähnlich wie bei den Elternbeiträgen, könnten dazu solidarische Kostenmodelle entwickelt werden.
 
 
Webseite: https://ulm.klimaliste-bw.de/
Instagram: https://www.instagram.com/klimaliste_ulm, @klimaliste_ulm
X/Twitter: @klimalisteulm
 
 

Antworten der Jungen Ulmer Liste

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

 
Das Kinder und Jugendliche Gehör finden und ihre Umwelt mitgestalten können.
 
 

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Die Fachkräfte müssen sich ein Leben in Ulm leisten können. Speziell geförderter Wohnraum, eine bessere Bezahlung und eine attraktive Ausbildung sollen die Attraktivität steigern. Auch wenn eine Fachkraft sich um weniger Kinder kümmern muss, man also den Personalschlüssel anpasst, steigert das die Attraktivität.

 

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Die Kinderbetreuung soll Eltern nicht vor finanzielle Herausforderungen stellen. Eine sozial angepasste Steuerung der Elternbeiträge ist wichtig.

 

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Die Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes müssen ernst genommen und nicht als "kindisch" abgetan werden. Ängsten und Sorgen muss sinnvoll begegnet werden. Durch Prävention muss man die späteren Jugendlichen vor psychischen Belastungen wie Stress oder Depressionen schützen, dazu muss man Stigmata überwinden.

 

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Vielfältiger Austausch kann Stereotype abbauen, die Vielfalt der Kulturen und Religionen soll offen angesprochen und gefördert werden. Die Kinder sollen voneinander lernen und Teile ihrer Identität nicht verstecken müssen, um in den Kindergarten zu passen. Auch dort darf kein Mobbing passieren.