OB-Kandidat Daniel Langhans
Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?
Dass die Familien, jede einzelne Familie, erhalten bleiben; denn die Familie gehört zum Kostbarsten, was es überhaupt gibt. Insbesondere wünsche ich mir, dass Arbeit in der Familie gleichwertig zur Erwerbsarbeit angesehen wird; beides sollte einander sinnvoll ergänzen. In materieller Hinsicht wünsche ich für die Familien und ihre Kinder, dass sie in sicheren Verhältnissen leben können; deshalb muss der finanzielle Druck des Staates endlich aufhören (so sind etwa sämtliche "Klima"-Schutzmaßnahmen nichts als Enteignung). - Und jetzt das Wichtigste: Dass die Liebe von Vater und Mutter zueinander niemals aufhört. Denn in erster Linie ist Liebe wohl nicht ein Gefühl, sondern ein - durch nichts erschütterbares - JA zum geliebten Menschen.
Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?
Wenn mir die Aufgabe als OB übertragen wird, wird es vom Stadtrat dazu sicher Maßnahmen geben; denn darüber wurde ja auch bisher schon intensiv und qualifiziert nachgedacht. Wichtiger noch als diese Vereinbarkeit erscheint mir, dass die immens hohen finanziellen Lasten ein Ende finden, welche durch die gezielte Enteignungs-Politik der Bundesregierung verursacht sind. Als OB will ich, beispielsweise durch öffentliche Anhörungen, daraufhin wirken, dass die Ursachen der überhöhten Kosten - beispielsweise für Strom, Gas, Öl - öffentlich thematisiert werden, als Einstieg in den Ausstieg aus diesem frech-dreisten Griff in die Taschen der Familien.
Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?
Welche Elternbeiträge für welche bestehenden Kitas die richtigen sind, wird wohl jeweils vor Ort entschieden. Der freien Vereinbarung zwischen den Betroffenen ist in jedem Fall der Vorzug zu geben vor staatlicher oder kommunaler Festlegung. Ich bin zuversichtlich, dass uns eine gesellschaftliche Entwicklung bevorsteht, in der viele Menschen hinsichtlich Kinder und Familie ihre Prioritäten völlig neu definieren; unabhängig, das heißt ohne Rücksicht auf das, was man (durch Medien über Jahrzehnte produzierten...) "Zeitgeist" nennt... ;-)
Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?
Es sollte alles getan werden, um die geistige und die seelische Entwicklung der Kinder zu fördern. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass alles, was beispielsweise in Richtung Frühsexualisierung geht, konsequent unterbleiben sollte. Hingegegen sind Singen, Beten/Meditieren, Tanzen, Malen, Naturerlebnisse Bestandteile wirklich verantwortlichen Kindererziehung und -Betreuung.
Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?
Wieder die Frage nach den "Maßnahmen"... - Als OB sehe ich mich nicht als denjenigen, der konkrete "Maßnahmen" zur Umsetzung anordnet. Vielmehr sehe ich meine Aufgabe darin, Grundlinien der anzusprechen und dafür Mehrheiten zu suchen, auf der Basis der Einsicht: Jeder Mensch - egal, welcher Herkunft - ist ein unendlich kostbares Geschöpf, gewollt und kein Kind des Zufalls...
Antworten von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ulm
Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?
Wir möchten, dass alle Kinder mit den gleichen Chancen in ihr Leben starten und zu selbstbewussten, kreativen und verantwortungsvollen Bürgerinnen und Bürgern aufwachsen können, deren Stärken gefördert und Talente wertgeschätzt werden.
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt in der heutigen Welt eine große Rolle. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern ihre Kinder gerne in Ulmer Kitas bringen, weil sie ihre Kinder dort gut betreut und gefördert wissen. Wer Beruf und Familie vereinbaren möchte oder muss, kann seine Kinder in einer Kita mit Gleichaltrigen bilden, fördern, sozialisieren und erziehen lassen. Die größte Aufgabe, die wir hier als Kommune haben ist, trotz akutem Fachkräftemangel, den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz zu erfüllen und dabei die Qualität hochzuhalten.
Auch und besonders Familien mit wenig Geld, müssen im Sinne der Chancengerechtigkeit noch mehr in den Blick genommen werden. Indem wir besser auf bestehende Angebote aufmerksam machen und Hürden abbauen, sie in Anspruch zu nehmen.
Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?
Der Fachkräftemangel in den Kitas ist unser größtes Problem in der frühkindlichen Bildung. Qualitätsabstriche sind keine Option, da wir das Problem weder an unsere Kinder noch an die eingestellten Fachkräfte weitergeben wollen. Auch die Kürzung von Betreuungszeiten würde zu massiven Problemen in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf führen. Daher müssen wir neue Wege gehen und bestehende Gestaltungsspielräume besser nutzen.
Dazu gehören flexiblere Modelle in der Betreuung. Eltern wählen bisher unterschiedliche Betreuungsbausteine (unterschiedlich je nach Anzahl der Betreuungsstunden für die Kinder), die allerdings nur schwer an die wirklich notwendigen Betreuungsstunden anzupassen sind. Wenn wir hier flexibler werden, können wir Fachkräfte intelligenter zuteilen.
Wir machen uns dafür stark, dass in Kitas multiprofessionelle Teams arbeiten. Das betrifft einerseits Themen wie Heilpädagogik oder Sprachförderung, die eine wichtige Ergänzung im Kitaalltag darstellen könnten, aber andererseits auch Verwaltungs-, Hausmeister- oder Hauswirtschaftsaufgaben, die vielerorts von den Kita-Fachkräfte übernommen werden müssen, während sie in der Zwischenzeit eigentlich Kinder betreuen, Entwicklungsportfolios erstellen oder Elterngespräche führen könnten.
Aber egal wie man es dreht und wendet, das entscheidende sind mehr Erzieherinnen und Erzieher, denn der Bedarf wird in den nächsten Jahren noch deutlich steigen. Deshalb ist neben der Vergütung auch die gesellschaftliche Anerkennung für Erziehungsberufe ein Thema, dem wir uns widmen müssen, damit mehr junge Menschen Lust haben, diesen Beruf zu erlernen.
Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?
Als Bildungseinrichtung sollten Kitas – genauso wie Schulen und Universitäten – selbstverständlich kostenlos sein. Das lässt sich allein aus dem kommunalen Haushalt jedoch nicht finanzieren, deshalb können wir Ihnen keine Gebührensenkung oder gar -erlassung versprechen. Die Elternbeiträge sind in Ulm gestaffelt nach Einkommen und Betreuungszeit. Das halten wir für richtig, wohlwissend, dass das für die Besserverdienenden eine hohe finanzielle Belastung darstellt. Aber so ermöglichen wir es Kindern, deren Eltern sich auf Grund der Einkommenssituation, einen Kitaplatz nicht leisten könnten, keine oder sehr geringe Gebühren zu zahlen. Wir sind davon überzeugt, dass jedes Kind, unabhängig vom Einkommen der Eltern, die gleichen Chancen haben muss. Insgesamt decken die Beiträge circa 10% der Gesamtkosten, die die Stadt für die Kinderbetreuung und frühkindliche Bildung investiert. Der überwiegende Teil wird also bereits heute aus öffentlichen Geldern gestemmt. Und ja, es wäre richtig, wenn die öffentliche Hand 100% der Kosten tragen würde, aber dafür brauchen die Kommunen entsprechende Gelder von Land und Bund.
Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?
Die Qualität der frühkindlichen Bildung ist in Ulm bereits sehr hoch und darauf dürfen wie stolz sein. Denn es ist entscheidend, dass alle Kinder von Beginn an die gleichen Chancen bekommen, fairer und respektvoller Umgang erlernt sowie gelebt wird und Kinder gemäß ihrer Stärken und Talente gefördert werden. Besser werden könnten wir aber bei der Inklusion, die es durch geschultes Personal und entsprechende Ressourcen umzusetzen und zu stärken gilt. Darüber hinaus ist das Angebot von Sprachkitas in der internationalen Stadt Ulm zentral, um allen Kindern früh die wichtigen Sprachkenntnisse mit auf ihren weiteren Bildungsweg zu geben.
Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?
Für viele Eltern, die nicht Teil von Ulmer Elternnetzwerken sind, ist schon der Anmeldeprozess bei Ulmer Kitas undurchsichtig und schwer verständlich. So kann man sich über das städtische Kitaportal in der Theorie bei drei verschiedenen Kitas anmelden – in der Praxis wird dieses Online-Formular jedoch meist mehrfach ausgefüllt, um ganz sicher irgendwo einen Kitaplatz zu bekommen. Zusätzlich rufen Eltern oft in Kitas an, kommen vorbei und bemühen sich auf diese Weise, einen Platz in einer ihrer Wunschkitas zu bekommen. Die Folgen davon sind nicht nur Wartelisten einzelner Einrichtungen, auf denen durch die Mehrfacheintragung teilweise 250 Kinder stehen, ein hoher Mehraufwand für die Kitas und auch die Eltern, sondern dass Eltern mit wenig oder keinen Deutschkenntnissen erhebliche Nachteile bei der Platzzuteilung haben und nicht selten ganz durchs Raster fallen. Ein zentrales Anmeldesystem in einfacher Sprache würde dieses Problem lösen und ermöglichen, dass alle Familien, die wollen, einfach und transparent einen Kitaplatz bekommen.
In unserer vielfältigen Stadt leben Ulmerinnen und Ulmer unterschiedlicher Herkunft, Religion und Kultur. Interkulturelle Weiterbildung der Erzieherinnen und Erzieher sowie multiprofessionelle Teams können hier ein guter Weg sein.
Die Grundlage und entscheidende Bedingung für erfolgreiche Inklusion in Kitas ist zusätzliches Fachpersonal, das in den Kitas unterstützt und gezielt die Kinder, mit besonderen Bedarfen fördern kann. Hier gilt es bisherigen Maßnahmen zu stärken und auszuweiten.
Sollten sie sich weiter über BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Ulm informieren wollen, finden sie hier Links zu den Social Media Auftritten.
Web: www.gruene-ulm.de
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Antworten der Freie Wähler Fraktionsgemeinschaft Ulm
Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?
Die gesellschaftlichen Veränderungen der letzten Jahre und Jahrzehnte haben die möglichst reibungslose Vereinbarkeit von Familie, Beruf und ggf. auch Pflege immer bedeutsamer gemacht. Sie liegt sowohl im individuellen Interesse der meisten Familien als auch im Interesse der Gesamtgesellschaft. Diese Vereinbarkeit zu ermöglichen, gehört neben der Schaffung von Wohnraum zu unseren wichtigsten Anliegen für Familien und Kinder. Wir unterstützen daher nachdrücklich den Ausbau von Kitas und Schulen. Ein quantitativ und qualitativ sehr gutes Angebot an Bildung und Betreuung in diesen Einrichtungen für alle unsere Kinder und Jugendlichen besitzt für uns besonders hohe Priorität. Es führt nicht nur zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, sondern bietet neben dem Elternhaus die zentrale Voraussetzung für private und berufliche Chancen im ganzen Leben, sozialen Aufstieg, Integration und Chancengerechtigkeit. Für Kinder aus bildungsfernen und benachteiligten Familien gilt dies in besonderem Maße.
Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?
Da die Kürzung der Betreuungszeiten in den Kitas direkt mit dem Mangel an pädagogischen Fachkräften zusammenhängt, sehen wir in Maßnahmen gegen diesen Mangel die sinnvollste Lösung. Wir unterstützen die möglichen Verbesserungen bei der Personalgewinnung und Personalbindung in Kitas sowie bei der Entlastung der Erzieher*innen von nicht pädagogischen Aufgaben wie Küchen- und Bürotätigkeiten. In der Personalgewinnung sehen wir vor allem Chancen durch Qualifizierung und Ausbildung von Angehörigen anderer Berufe sowie durch Studiengänge wie den der Kindheitspädagogik.
Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?
Die Diskussion um die Elternbeiträge ist uns gut bekannt. Wir stehen auf dem Standpunkt, dass die Erhebung von Gebühren in der derzeit gültigen Form für den Haushalt der Stadt Ulm notwendig ist. Im Jahr 2022 führten die Elterngebühren in städtischen Kitas lediglich zu einer Kostendeckung von 10 %, im Ansatz für 2024 von 8,4 % (lt. Haushaltsplan der Stadt Ulm 2024), während vom Land ein deutlich höherer Kostendeckungsgrad empfohlen wird. Auch die einkommensabhängige Staffelung wird von uns befürwortet. Ca. 25 % der Kinder besuchen die Kita kostenfrei, da für Lobbycardempfänger und kinderreiche Familien keine Kitagebühren erhoben werden. Aus Kostengründen muss damit kein Kind auf einen Kitaplatz verzichten. Sollte auf Landesebene beschlossen werden, den Kitabesuch verpflichtend zu machen und die Elternbeiträge bei Ausgleich an die Kommunen abzuschaffen, so würden wir das sehr begrüßen.
Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?
Um die Entwicklung unserer Kinder, die immer mehr Zeit in öffentlichen Einrichtungen und immer weniger in ihren Familien verbringen, optimal betreuen und fördern zu können, ist eine sehr hohe Qualität der Kindertagesbetreuung notwendig und sie ist uns außerordentlich wichtig.
Die Stadt Ulm bietet in jedem Jahr erneut ein umfassendes, pädagogisches Fortbildungsprogramm mit einer großen Themenvielfalt und hoher fachlicher Expertise an, dass allen Erzieher*innen offensteht und von vielen genutzt wird. Dies führt dazu, dass Kenntnisse vertieft und neue Erkenntnisse und Entwicklungen in die Kitateams getragen werden. All das trägt wesentlich zur Qualität der täglichen Arbeit mit den Kindern bei.
Diese Form der laufenden Fortbildung zu unterstützen und weiterzuentwickeln, ist uns ein großes Anliegen, ebenso der Kinderschutz. Ganz besonders wichtig im Rahmen der Kita-Qualität ist für uns die Förderung der Sprache, da Sprache Schlüsselqualifikation und Voraussetzung für den gesamten Bildungsweg darstellt. Ganz besondere Bedeutung hat die Sprachförderung für Kinder, die in spracharmer Umgebung aufwachsen sowie für Kinder mit internationalen Wurzeln, die mehrsprachig aufwachsen und deren Anteil in Ulm bei ca. 65 Prozent liegt. Außer der ganzheitlichen, alltagsintegrierten Sprachförderung, die seit mehr als 20 Jahren alle Prozesse im Kita-Alltag begleitet, werden verschiedene Sprachförderprogramme eingesetzt, von denen besonders das Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ (aktuell durch Landesmittel fortgesetzt) sich als sehr wirksam erwiesen hat. Dieses Sprachprogramm in Ulm weiterzuführen, selbst wenn auch das Land aus der Förderung aussteigen sollte, werden wir mit Nachdruck fordern.
Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?
Die in der Fragestellung genannten Ziele sind nach unserer Meinung und Erfahrung bereits jetzt selbstverständlich im Alltag der Kitas verankert und die Maßnahmen, nach denen Sie fragen, werden von den Erzieher*innen schon laufend angewandt. Das Thema einer inklusiven Kultur ist nicht neu für die Kindertageseinrichtungen in Ulm. So erschien 2015 ein trägerübergreifender Leitfaden mit dem Titel „Qualität- Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit“ mit „Qualitätskriterien für Kitas unter besonderer Berücksichtigung einer Inklusion und Diversität beachtenden Entwicklungsbegleitung“ als Resultat einer schon länger dauernden Beschäftigung mit dieser Aufgabe. Spätestens damit fand die Thematik Eingang in die Eirichtungen und ihre Arbeit. Auch im oben beschriebenen Fortbildungsprogramm finden sich immer wieder, so auch im aktuellen, Fortbildungen zu den unterschiedlichen Aspekten der Vielfalt und Inklusion.
Antworten von Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)
Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?
Familien brauchen unsere Unterstützung, damit Kinder gesund und gut aufwachsen können. Deshalb ist unser wichtigstes Anliegen eine verlässliche Kinderbetreuung mit der bestmöglichen Qualität. Ulm soll zu einem Aushängeschild und Vorbild in puncto Kinderbetreuung werden. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und hier müssen mehr Mittel und Ideen investiert werden.
Der Ausbau der Kitaplätze muss weiter vorangetrieben werden. In einigen Stadtteilen und Ortschaften fehlen noch immer Kitaplätze und wir werden uns dafür einsetzen, dass der schon geplante Bau neuer Einrichtungen sich nicht weiter verzögert.
Auch der Personalmangel ist ein weiteres wichtiges Thema. Wir stehen mit anderen Städten und Gemeinden in einem Wettbewerb um die Fachkräfte und müssen die Stärken von Ulm in diesem Wettbewerb ausspielen.
Zusätzlich ist eine gute und verlässliche Kinderbetreuung auch grundlegend, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und somit wichtig für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Ulm.
Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?
Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale. Offene Stellen bedeuten mehr Stress für das verbleibende Team. Der Dauerstress führt wiederum zu mehr Krankheitsfällen und macht den Beruf unattraktiv.
Unsere Maßnahmen:
- Bessere Bezahlung und Bonuszahlungen für langjährige Mitarbeiter und gute Leistungen, sowie deutlich bessere Vergütung für Leitungspositionen. Zusätzliche Verantwortung muss sich in der Vergütung niederschlagen.
- Verbesserung des Anmeldeverfahrens und zügige Einführung einer dafür geeigneten Software (Kita-Portal).
- Den Ausbau der PIA Ausbildungsstellen (Praxisintegrierte Ausbildung) um so mehr Erzieherinnen selbst auszubilden.
- Aufbau eines Springerteams, das bei Krankheitsfällen einspringen kann.
- Konzentration auf die betreuerische Kerntätigkeit. Entlastung von bürokratischen und anderen Aufgaben durch externe Kräfte.
- Keine weiteren Kürzungen von Betreuungsplätzen in den Randzeiten, die insbesondere für voll berufstätige Eltern wichtig sind.
- Vermittlung von günstigen städtischen Wohnungen, um der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt für diejenigen Erzieherinnen zu begegnen, die nach Ulm umziehen wollen.
Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?
Die Gebühren sind nach Einkommen gestaffelt, diejenigen die wenig verdienen zahlen schon jetzt auch wenig oder gar nichts. Versuche die aktuelle Gebührensatzung zu verändern waren in der Vergangenheit sehr schwierig, weil es keinen Konsens im Gemeinderat gab.
Wir würden die Gebühren gerne flexibler gestalten. Eine stundenweise oder tageweise Abrechnung käme gerade Eltern mit Kindern unter 3 Jahren, die ihre Kinder nur an bestimmten Tagen betreuen lassen wollen, entgegen. Auch die Abrechnung der Kosten für das Mittagessen muss flexibler gestaltet werden.
Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?
Wir haben schon jetzt ein sehr gutes Fortbildungsprogramm, das von Mitarbeiterinnen aller Träger genutzt wird. Es wurden auch Konzepte gemeinsam erarbeitet wie beispielsweise zur Sprachförderung, zum Kinderschutz und zur Inklusion.
Da das Förderprogramm Sprachkitas aber vom Bund beendet wurde und es noch nicht klar ist, wie eine Förderung vom Land aussehen wird, sehen wir einen wichtigen Schwerpunkt in der Sprachförderung durch die Stadt.
Auch für eine Weiterentwicklung der Kinderbetreuung ist die Besetzung der offenen Stellen Voraussetzung, sonst gibt es zwar Konzepte, die aber in der Praxis aufgrund fehlenden Personals nicht umgesetzt werden können.
Das Ziel muss sein, dass alle Kinder gefördert werden und sich so optimal entwickeln können.
Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?
Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?
Eine offene Haltung der Erzieherinnen ist Grundvoraussetzung für eine inklusive Arbeit. Die Umsetzung der oben genannten Konzepte insbesondere des Leitfadens "BILDUNG Qualität – Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit" fördern gleiche Entwicklungsmöglichkeiten der Kitakinder.
Außerdem haben wir schon in der Vergangenheit beantragt, dass den Kitas, die von Kindern/Familien mit vielen Problemlagen besucht werden mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, um den Kitas so die Möglichkeit zu geben, auf diese Herausforderungen zu reagieren.
Sollten sie sich weiter über die CDU Ulm informieren wollen, finden sie hier Links zu den Social Media Auftritten.
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Antworten der Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD)
Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?
- Verbesserung der Betreuungsangebote: Der Ausbau von Kindertagesstätten ist zentral, um ausreichend Betreuungsplätze zu schaffen und die Qualität der Betreuung zu sichern. Dazu gehört auch, dem Fachkräftemangel durch attraktive Arbeitsbedingungen und Ausbildungsprogramme entgegenzuwirken.
- Familien finanziell entlasten: Wir streben die Gebührenfreiheit für Bildung und Betreuung an, um Familien finanziell zu entlasten und die Chancengleichheit zu fördern. Damit soll auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessert werden.
- Förderung der Chancengleichheit: Maßnahmen zur Sicherung der Chancengleichheit, damit alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen und finanziellen Herkunft gleiche Entwicklungs- und Bildungschancen haben, und Förderung der Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen.
Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?
- Attraktivere Arbeitsbedingungen: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und marktgerechte Zusatzleistungen für städtische Beschäftigte im Sozial- und Erziehungsbereich.
- Ausbau der Ausbildungskapazitäten: Förderung und Unterstützung von Ausbildungsprogrammen für Erzieherinnen und Erzieher, um den Nachwuchs zu sichern.
- Betriebskindergärten: Ausbau des Angebots an Betriebskindergärten für die Beschäftigten der Stadt Ulm, um Eltern die Möglichkeit zu geben, ihre Kinder in der Nähe des Arbeitsplatzes betreuen zu lassen.
- Unterstützung für Alleinerziehende: Spezielle Programme zur Unterstützung von Alleinerziehenden, um deren besonderen Herausforderungen zu begegnen und ihnen den Zugang zu Betreuungsangeboten zu erleichtern.
- Gebühren: Die finanzielle Belastung der Eltern durch Kita-Gebühren muss reduziert und perspektivisch abgeschafft werden, um ein gerechteres und unterstützendes Umfeld für alle Familien zu schaffen.
Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?
- Gebührenfreiheit für Bildung und Betreuung: Wir streben langfristig die Gebührenfreiheit für Bildung und Betreuung an, um Familien finanziell zu entlasten und allen Kindern unabhängig vom Einkommen der Eltern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen. Wir sehen die Notwendigkeit der Unterstützung durch das Land, um die finanziellen Mittel für die Abschaffung der Kita-Gebühren bereitzustellen.
- Rückerstattung oder Anpassung: Für den Fall, dass Betreuungszeiten aufgrund von Fachkräftemangel oder aus anderen Gründen ausfallen, halten wir eine Rückerstattung der Elternbeiträge oder eine Anpassung der Gebühren für den betroffenen Zeitraum für eine gerechte Lösung.
Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?
- Guter Betreuungsschlüssel: Sicherstellung eines guten Betreuungsschlüssels, um eine individuelle und qualitativ hochwertige Betreuung zu gewährleisten.
- Pädagogische Konzepte: Entwicklung und Umsetzung moderner pädagogischer Konzepte, die auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder eingehen und ihre Entwicklung bestmöglich fördern.
- Attraktive Arbeitsbedingungen: Verbesserung der Arbeitsbedingungen und marktgerechte Zusatzleistungen für die Fachkräfte im Sozial- und Erziehungsbereich, um den Beruf attraktiver zu machen und Fachkräfte zu halten.
- Flexible Betreuungszeiten: Einführung und Förderung flexibler Betreuungszeiten, die den Bedürfnissen der Eltern entsprechen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützen.
- Gebührenfreiheit: Langfristiges Ziel der Gebührenfreiheit für die Betreuung, um alle Familien zu entlasten und gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen.
- Kita-Navigator: Vereinfachte und zentrale Anmeldung für Eltern, die einen Betreuungsplatz für ihre Kinder suchen, und Transparenz über freie Plätze, damit Eltern eine transparenten Überblick über freie Betreuungsplätze und Informationen über die pädagogischen Konzepte der verschiedenen Einrichtungen erhalten.
- Wohnortnahe Betreuungsplätze.
Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?
- Inklusive Betreuung: Förderung der Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen und Sicherstellung, dass alle Kinder, unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen, die bestmögliche Betreuung und Förderung erhalten.
- Chancengleichheit: Maßnahmen zur Sicherung der Chancengleichheit, damit alle Kinder unabhängig von ihrer sozialen oder finanziellen Herkunft gleiche Entwicklungs- und Bildungschancen haben.
- Gebührenfreiheit: Ziel ist die Gebührenfreiheit der Betreuung, um alle Familien zu entlasten und gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen