Antworten von Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU)

Was ist Ihr wichtigstes Anliegen für die Zukunft von Familien und Kindern in Ulm?

Familien brauchen unsere Unterstützung, damit Kinder gesund und gut aufwachsen können. Deshalb ist unser wichtigstes Anliegen eine verlässliche Kinderbetreuung mit der bestmöglichen Qualität. Ulm soll zu einem Aushängeschild und Vorbild in puncto Kinderbetreuung werden. Es geht um die Zukunft unserer Kinder und hier müssen mehr Mittel und Ideen investiert werden.

Der Ausbau der Kitaplätze muss weiter vorangetrieben werden. In einigen Stadtteilen und Ortschaften fehlen noch immer Kitaplätze und wir werden uns dafür einsetzen, dass der schon geplante Bau neuer Einrichtungen sich nicht weiter verzögert.

Auch der Personalmangel ist ein weiteres wichtiges Thema. Wir stehen mit anderen Städten und Gemeinden in einem Wettbewerb um die Fachkräfte und müssen die Stärken von Ulm in diesem Wettbewerb ausspielen.

Zusätzlich ist eine gute und verlässliche Kinderbetreuung auch grundlegend, um dem Fachkräftemangel zu begegnen und somit wichtig für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Ulm.

Es fehlen immer mehr Fachkräfte in den Ulmer Kitas und Betreuungszeiten wurden stellenweise erheblich gekürzt. Welche Maßnahmen wollen sie anstreben um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Ulmer Familien zu verbessern?

Wir befinden uns in einer Abwärtsspirale. Offene Stellen bedeuten mehr Stress für das verbleibende Team. Der Dauerstress führt wiederum zu mehr Krankheitsfällen und macht den Beruf unattraktiv.

Unsere Maßnahmen:

  • Bessere Bezahlung und Bonuszahlungen für langjährige Mitarbeiter und gute Leistungen, sowie deutlich bessere Vergütung für Leitungspositionen. Zusätzliche Verantwortung muss sich in der Vergütung niederschlagen.
  • Verbesserung des Anmeldeverfahrens und zügige Einführung einer dafür geeigneten Software (Kita-Portal).
  • Den Ausbau der PIA Ausbildungsstellen (Praxisintegrierte Ausbildung) um so mehr Erzieherinnen selbst auszubilden.
  • Aufbau eines Springerteams, das bei Krankheitsfällen einspringen kann.
  • Konzentration auf die betreuerische Kerntätigkeit. Entlastung von bürokratischen und anderen Aufgaben durch externe Kräfte.
  • Keine weiteren Kürzungen von Betreuungsplätzen in den Randzeiten, die insbesondere für voll berufstätige Eltern wichtig sind.
  • Vermittlung von günstigen städtischen Wohnungen, um der angespannten Situation auf dem Wohnungsmarkt für diejenigen Erzieherinnen zu begegnen, die nach Ulm umziehen wollen.

Der Ausfall von Betreuungszeiten wirft immer wieder die Frage nach den Elternbeiträgen auf. Welche Bedeutung messen sie diesen Gebühren zu und welche Entwicklung halten sie hier für möglich?

Die Gebühren sind nach Einkommen gestaffelt, diejenigen die wenig verdienen zahlen schon jetzt auch wenig oder gar nichts. Versuche die aktuelle Gebührensatzung zu verändern waren in der Vergangenheit sehr schwierig, weil es keinen Konsens im Gemeinderat gab.

Wir würden die Gebühren gerne flexibler gestalten. Eine stundenweise oder tageweise Abrechnung käme gerade Eltern mit Kindern unter 3 Jahren, die ihre Kinder nur an bestimmten Tagen betreuen lassen wollen, entgegen. Auch die Abrechnung der Kosten für das Mittagessen muss flexibler gestaltet werden.

Wie möchten Sie die Qualität der Kindertagesbetreuung in Ulm weiterentwickeln und welche Punkte sind Ihnen hierbei besonders wichtig?

Wir haben schon jetzt ein sehr gutes Fortbildungsprogramm, das von Mitarbeiterinnen aller Träger genutzt wird. Es wurden auch Konzepte gemeinsam erarbeitet wie beispielsweise zur Sprachförderung, zum Kinderschutz und zur Inklusion.

Da das Förderprogramm Sprachkitas aber vom Bund beendet wurde und es noch nicht klar ist, wie eine Förderung vom Land aussehen wird, sehen wir einen wichtigen Schwerpunkt in der Sprachförderung durch die Stadt.

Auch für eine Weiterentwicklung der Kinderbetreuung ist die Besetzung der offenen Stellen Voraussetzung, sonst gibt es zwar Konzepte, die aber in der Praxis aufgrund fehlenden Personals nicht umgesetzt werden können.

Das Ziel muss sein, dass alle Kinder gefördert werden und sich so optimal entwickeln können.

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Welche Maßnahmen möchten sie im Kindergarten verorten damit jedes Kind unabhängig von Herkunft, Kultur, Religion, soziale Schicht, Geschlecht die gleichen Entwicklungsmöglichkeiten bekommen und eine inklusive Kultur geschaffen werden kann?

Eine offene Haltung der Erzieherinnen ist Grundvoraussetzung für eine inklusive Arbeit. Die Umsetzung der oben genannten Konzepte insbesondere des Leitfadens "BILDUNG Qualität – Vielfalt, Unterschiedlichkeit und Gemeinsamkeit" fördern gleiche Entwicklungsmöglichkeiten der Kitakinder.

Außerdem haben wir schon in der Vergangenheit beantragt, dass den Kitas, die von Kindern/Familien mit vielen Problemlagen besucht werden mehr Mittel zur Verfügung gestellt werden, um den Kitas so die Möglichkeit zu geben, auf diese Herausforderungen zu reagieren.

 

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