Stellungnahme zur aktuellen Situation und Entwicklungen in der Covid-19-Pandemie und den damit verbundenen eingeleiteten und angedachten Maßnahmen

Erneut steigen die Infektionen mit Sars-Cov2 und es wird über Verschärfungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beraten. Die Meinungen innerhalb des Ulmer Gesamtelternbeirats unterscheiden sich hierbei wie sicherlich in der gesamten Elternschaft. Wir versuchen im Rahmen unserer Möglichkeiten diese Meinungen im Interesse der Eltern und Kinder bei Leitungen, Verwaltung und Politiker:innen zu Gehör zu bringen. Über die entsprechenden Vertretungen der Eltern nehmen wir hier auch Einfluss auf Landes- bzw. Bundesebene.

Grundsätzlich erleben die Kinder seit über einem Jahr ein ständiges Hin- und Her zwischen geschlossenen und offenen bzw. teiloffenen Kindertagesstätten. Ein stabiles Umfeld, wie es für Kinder so wichtig ist, aber auch der (unbeschwerte) Umgang mit ihren Freunden, ist seit langem nicht mehr gegeben. Einzelne Kinder haben lange aufgrund eigener Risiken oder derer naher Angehöriger die Angebote der Kitas überhaupt nicht mehr wahrnehmen können.

Im Allgemeinen sind diese Einschränkungen, gemessen an den individuellen Risiken der Kinder, größtenteils aber solidarischer Natur; solidarisch gegenüber ihren Eltern, den Großeltern, anderen Familienangehörigen, und auch der Gesellschaft als Ganzes.

Aber auch die Eltern müssen in der Pandemie erhebliches leisten. Die Kombination aus Kinderbetreuung und Arbeitsleben ist deutlich schwieriger geworden. Eltern müssen beständig Abwägen zwischen Infektionsrisiko und Betreuung.  Das Gefühl, die Kita sei ein sicherer Ort, ist, bestätigt durch die vielen Gruppenschließungen, stark erschüttert worden.

In den vergangenen Tagen wurde die Möglichkeit von antikörper-basierten Schnelltests in den Einrichtungen breit diskutiert. Die Stadt Ulm hat auf eigene Initiative ermöglicht, diese in Form von sog. „Lolli-Tests“ regelmäßig in den einzelnen Einrichtungen durchzuführen. Sie sollen bald in den Einrichtungen verfügbar sein. Im Gegensatz zur Teilnahme am Schulunterricht sind diese Tests derzeit in den Kindergärten und Krippen freiwillig. Der GEB begrüßt diese Freiwilligkeit und die Tests im Allgemeinen ausdrücklich, ist sich allerdings auch bewusst darüber, dass die Tests nur bei ausreichender Teilnahme ihre beabsichtigte Wirkung entfalten können. Bitte nutzen Sie dieses Angebot um Ihr eigenes und das allgemeine Risiko weiter zu reduzieren.

Die Zunahme an durchgeführten Tests wird, wie gewollt, zur Aufdeckung vieler Coronainfektionen beitragen. Unter den derzeitigen Testverteilungen, werden zwangsläufig vermehrt Kinder und Erzieher:innen positiv getestet werden. Wir weisen daher die Verantwortlichen ausdrücklich darauf hin, dass die steigenden Zahlen unter Kindern nicht automatisch die Interpretation zulassen, dass im Bereich der Kitas ein gesteigertes Infektionsgeschehen vorliegt.

Derzeit ist generell ein erneutes und starkes Ansteigen der Fallzahlen zu beobachten. Kinder und Eltern können erwarten, dass sie betreffende Einschränkungen nach Möglichkeit immer erst nach sorgfältiger und umfassender Abwägung der politischen Entscheidungsträger:innen umgesetzt werden. Unserer Wahrnehmung nach, sind hier allerdings in der Vergangenheit Spielräume insbesondere im Arbeitsumfeld (Home-Office-Pflicht, verpflichtende Selbsttests, etc.) nicht oder nur spät angegangen worden. Auf politischer Ebene wurde allzu oft die Priorität von Schulen und Kitas hervorgehoben, nur um eben diese als eine der ersten (einzigen) Maßnahmen erneut zu schließen (einzuschränken). Wir fordern daher, erneut die Maßnahmen mit Feingefühl und Effektivität auszuwählen.

 

Liebe Eltern und Elternbeirät:innen,

wir haben in diesem Jahr aufgrund der Restriktionen durch die Pandemie noch keine Vollversammlung abhalten können. Die derzeitige Entwicklung macht es im Moment nicht absehbar, ob dies in einem angemessenen Zeitraum vor den Sommerferien noch möglich sein wird. Sollten wir dies nicht umsetzen können, so werden wir in jedem Fall eine VV zu Beginn des kommenden Kita-Jahres abhalten, wie Sie das von uns gewohnt sind.

Sollte jemand von Ihnen Interesse an unserer Arbeit haben und kann sich grundsätzlich eine Mitarbeit im Vorstand des GEB vorstellen, so würden wir uns über eine Kontaktaufnahme freuen.